Was sind Kompetenzen? Definition des Kompetenzbegriffs - KODE®

Kompetenzen

Kompetenzen erschließen die Zukunft!

Kompetenzen sind Handlungsvoraussetzungen, also grundlegende Fähigkeiten, sich in neuen, offenen, unüberschaubaren, dynamischen Situationen zurecht zu finden und aktiv zu handeln. (Prof. Dr. John Erpenbeck, Prof. Dr. Volker Heyse)

Was sind Kompetenzen?
Definition des Kompetenzbegriffs

Als Kompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen und Können so zu verbinden, dass berufsbezogene Aufgaben den Anforderungen gemäß selbstständig, eigenverantwortlich und situationsgerecht zu bewältigen sind. Kompetente Menschen zeichnen sich dadurch aus, auf Grundlage von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten auch in neuen, offenen, unüberschaubaren und dynamischen Situationen selbstorganisiert und zielorientiert zu handeln.

  • Kompetenzen schließen Fertigkeiten, Wissen und Qualifikationen ein, lassen sich aber nicht darauf reduzieren
  • Kompetenzen gehen unmittelbar vom beobachtbaren und beschreibbaren Handeln der Menschen aus
  • Kompetenzen sind Handlungsvoraussetzungen, also grundlegende Fähigkeiten, sich in neuen, offenen, unüberschaubaren, dynamischen Situationen zurecht zu finden und aktiv zu handeln
  • Kompetenzen sind Fähigkeiten selbstorganisiert zu denken und zu handeln
  • Kompetenzen lassen sich nicht erlernen, aber im Tun und Handeln entwickeln

Definition Kompetenzen

“Kompetenzen sind Fähigkeiten zur Selbstorganisation. Sie schließen Wissen, Qualifikationen, Werte und Normen ein und versetzen sie in ein verfügbares Setting. Kompetenzen sind besonders wichtig in offenen Problem- und Entscheidungssituationen, in komplexen Systemen.”

Prof. Dr. Volker Heyse, Prof. Dr. John Erpenbeck

“Kompetenzen werden von Wissen fundiert, durch Werte konstituiert, als Fähigkeiten disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert, aufgrund von Willen realisiert.”

Prof. Dr. John Erpenbeck


Kompetenzen kurz erklärt

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Stephan Coester erklärt: Was sind Kompetenzen? Welche Kompetenzen gibt es? Wie lassen sich Kompetenzen messen?

Kompetenzmodell Eisberg

Was unterscheidet Kompetenzen von Qualifikationen?

Kompetenzen sind aus der Realisierung der Fähigkeiten und aus der Handlungsausführung erschließbar und bewertbar. Kompetenzen umfassen immer auch notwendiges Wissen. Sie umfassen aber wesentlich mehr als dieses, schließen es in verfügungs- und handlungsentscheidende Beziehungen ein. Sie erbringen eben im Unterschied zu anderen Konstrukten wie z. B. Qualifikationen stets die Selbstorganisationsfähigkeiten konkreter Persönlichkeiten ins Spiel.

Ziel von Qualifikationen ist und bleibt es, beispielsweise im Rahmen des dualen Ausbildungssystems, Arbeitnehmer zu qualifizieren, sie für den betrieblichen Alltag fit zu machen. Es geht also nicht darum, Kompetenzen an Stelle der Qualifikationen zu setzen und zu entwickeln. Vielmehr muss festgehalten werden, dass es zwar Qualifikation ohne Kompetenz, aber kaum Kompetenz ohne Qualifikation geben kann.

Im modernen Arbeits- und Wirtschaftsleben brauchen wir mehr als reine Qualifikationen. Eine erlangte Qualifikation sagt noch nichts über die Fähigkeiten aus, in offenen, komplexen, problemhaltigen Situationen selbstorganisiert handeln zu können.

Kompetenzen sind weit mehr als Fertigkeiten, Wissen und Qualifikationen

Oft wird Wissen, Fertigkeit und Qualifikation als Kompetenz angesehen und benannt. Wissen auch das Erfahrungswissen – ist jedoch niemals eine Handlungsfähigkeit, sondern eine operativ wichtige Voraussetzung dafür. Ohne Wissen keine Kompetenz. Fertigkeiten und Qualifikationen beinhalten zwar Handlungsfähigkeiten, aber keine im kreativen, selbstorganisativen Sinne. Auch sie sind operative Voraussetzung für echte Kompetenzen, haben aber einen anderen Status.

Kompetenzen sind Handlungsvoraussetzungen, also grundlegende Fähigkeiten, sich in neuen, offenen, unüberschaubaren, dynamischen Situationen zurecht zu finden und aktiv zu handeln.

Kompetenzen verstehen

Kompetenzen sind eigenständig und nicht mit Wissen, Fertigkeiten und Qualifikationen gleichzusetzen, beinhalten diese aber.

Kompetenzwettbewerb statt Wissenswettbewerb
Warum Kompetenzen die Zukunft erschließen

In einer (Arbeits-)Welt, die aufgrund von Globalisierung und Digitalisierung immer dynamischer und komplexer wird, spielen Kompetenzen und das Kompetenzmanagement eine immer wichtigere Rolle. Zumal wir gerade erst am Anfang einer exponentiellen Entwicklung stehen, die Disruption zur neuen Normalität werden lässt.

Wissen veraltet, Kompetenzen gewinnen

Das Sprichwort „Wissen ist Macht“ hat seine Gültigkeit verloren. Durch den nahezu unbeschränkten und unmittelbaren Zugriff auf Wissen treten wir aus einem Wissenswettbewerb in einen Kompetenzwettbewerb. Während Wissen eine immer kürzere Halbwertszeit hat, werden Kompetenzen immer mehr zum Wettbewerbsvorteil.

In einer Welt, in der Vorhersagen immer unsicherer werden und Menschen mehr und mehr mit Ungewissheit entscheiden müssen, werden kompetente Mitarbeiter für Organisationen unverzichtbar – um nicht zu sagen: überlebenswichtig. (Weiter-)Bildung allein reicht nicht mehr, Unternehmen müssen die Kompetenzen und Werte ihrer Mitarbeiter stärken.

War of Talents erfordert klaren Kompetenzfokus

Kompetenzen umfassen die bekannten Fähigkeiten und verdeckten Potenziale und Talente – und somit das Können und Könnte. Sie befähigen uns Wissen und Fertigkeiten selbstständig anzuwenden, wann immer das notwendig ist. Wer Kompetenzen erkennen, erweitern und mit anderen kombinieren kann, hat die Zukunft auf seiner Seite.

Für jede Position werden unterschiedliche Kompetenzen benötigt. Mit den KODE® Verfahren können Sie aufgaben- und stellenbezogene Kompetenzprofile erstellen, Kompetenzen von Individuen, Teams und Organisationen messen und mit am wichtigsten: Kompetenzen entwickeln.

Mit KODE® erfüllen Sie die Anforderungen der Arbeitswelt von heute und morgen. Denn eins ist gewiss: die Zukunft ist ungewiss!

Welche Kompetenzen gibt es?
Die 4 Kompetenzfelder

Personale Kompetenz

Personale Kompetenz ist die Fähigkeit, sich selbst gegenüber klug und kritisch zu sein, produktive Einstellungen, Werthaltungen und Ideale zu entwickeln und danach zu handeln.

Menschen mit hoher personaler Kompetenz werden oft als Leuchtturm oder Fels in der Brandung wahrgenommen. Sie sind nicht opportunistisch, sondern orientieren sich stets an ihren Werten und Idealen und werden deshalb als glaubwürdig wahrgenommen.

Beispiele für personale Kompetenzen:
Loyalität, Einsatzbereitschaft, Delegieren, Lernfähigkeit

Aktivitäts- und Handlungskompetenz

Aktivitäts- und Handlungskompetenz ist die Fähigkeit, alles Wissen und Können, alle Ergebnisse sozialer Kommunikation, alle persönlichen Werte und Ideale auch wirklich willensstark und aktiv handelnd umsetzen zu können.

Menschen mit hoher Aktivitäts- und Handlungskompetenz krempeln die Ärmel hoch und greifen zu. Sie sind kompetitiv, zielorientiert, setzen sich gern an die Spitze von Projekten und übernehmen die Führung.

Beispiele für Aktivitäts- und Handlungskompetenzen:
Entscheidungsfähigkeit, Initiative, Optimismus, ergebnisorientiertes Handeln

Sozial-kommunikative Kompetenz

Sozial-kommunikative Kompetenz ist die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb mit anderen zusammen- und auseinanderzusetzen sowie kreativ zu kooperieren und zu kommunizieren.

Menschen mit hoher sozial-kommunikativer Kompetenz verstehen andere Menschen und können sich selbst verständlich machen. Sie sind in der Lage Beziehungen aufzubauen und in Gruppen Konsens herzustellen.

Beispiele für sozial-kommunikative Kompetenzen:
Teamfähigkeit, Akquisitionsstärke, Kommunikationsfähigkeit, Gewissenhaftigkeit

Fach- und Methodenkompetenz

Fach- und Methodenkompetenz ist die Fähigkeit, mit fachlichem und methodischem Wissen gut ausgerüstet, schier unlösbare Probleme schöpferisch handelnd zu bewältigen.

Menschen mit hoher Fach- und Methodenkompetenz denken und handeln analytisch und systematisch. Sie sind in der Lage Komplexität zu begreifen und runter zu brechen, Risiken zu identifizieren und Strategien zur Risikoeingrenzung zu entwickeln.

Beispiele für Fach- und Methodenkompetenzen:
Analytische Fähigkeiten, Organisationsfähigkeit, Projektmanagement, Expertise

KODE KompetenzAtlas
Der KODE® KompetenzAtlas entält 64 definierte Teilkompetenzen in 4 Kompetenzgruppen.

Der KODE® KompetenzAtlas – 64 präzise definierte Kompetenzen

Prof. Dr. John Erpenbeck und Prof. Dr. Volker Heyse haben in einer aufwendigen Studie über 300 Kompetenzbegriffe den grundlegenden Kompetenzfeldern (Basiskompetenzen) zugeordnet. Daraus ist der KODE® KompetenzAtlas mit insgesamt 64 Teilkompetenzen entstanden, die mithilfe der KODE® Verfahren gemessen und entwickelt werden können.

Die 64 Teilkompetenzen können sowohl zur Formulierung von Anforderungen als auch zur Beschreibung von Fähigkeiten herangezogen werden. Der wissenschaftlich vielfach abgesicherte und etablierte KompetenzAtlas bildet die Grundlage für die KODE® Verfahren.

Kompetenzmanagement
sichert das Überleben von Unternehmen

In allen Organisationen spielen Kompetenzen eine zunehmende Rolle. Die Beherrschung der fachlichen und methodischen Voraussetzungen zur Bewältigung der eigenen Arbeit wird – beispielsweise bei der Rekrutierung und Beförderung – als selbstverständlich vorausgesetzt. Erst Kompetenzen befähigen Mitarbeiter und Führungskräfte dazu, Leistungen zu erbringen und Produkte zu schaffen, die echte, überdauernde Wettbewerbsvorteile schaffen. Mitarbeiterkompetenzen sichern letztlich Flexibilität und Innovationsfähigkeit und damit das Überleben des Unternehmens. Kompetenzmanagement ist der wichtigsten Wettbewerbsfaktor überhaupt.

„Der Konkurrenzkampf der Zukunft wird zunehmend als Kompetenzkampf geführt.“
(U.S. Council on Competitiveness)

Kompetenzmessung
Wie lassen sich Kompetenzen messen?

KODE® ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das auf den neuesten Managementtheorien basiert und Kompetenzen zentral und ausführlich misst. Die Kompetenzmessung erfolgt mithilfe von Fragebögen, die im Laufe der letzten 20 Jahre stets modernisiert, verfeinert und perfektioniert wurden.

Es stehen verschiedene Fragebögen zur Selbst- und Fremdeinschätzung für Individuen, Team und ganze Organisationen zur Verfügung. Die Auswertung erfolgt mithilfe der KODE® Software. Das daraus resultierende Kompetenzprofil enthält die Kompetenzausprägung unter normalen und schwierigen Arbeits- bzw. Lebensbedingungen inklusive einer umfassenden Erläuterung.

Kompetenzentwicklung
Wie lassen sich Kompetenzen entwickeln?

Kompetenzen lassen sich nicht lernen, so wie man Vokabeln lernt. Das hängt damit zusammen, dass Kompetenzen von Werten fundiert und von Erfahrungen konsolidiert werden. Kompetenzen lassen sich in Trainingsprozessen entwickeln. Das erfordert ein Umdenken in der Personalentwicklung. Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern Möglichkeiten bieten, ihre Kompetenzen im Alltag praxisorientiert zu entwickeln, statt sie turnusmäßig in klassische Seminare mit Frontalunterricht zu schicken.

KODE® umfasst deshalb 64 modular aufgebaute Kompetenz-Entwicklungs-Programme (KEP) für Mitarbeiter sowie 24 KEP für Führungskräfte, mit denen sich die Schlüsselkompetenzen aus dem KODE® KompetenzAtlas ganz gezielt und nachhaltig entwickeln lassen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Kompetenzen und Kompetenzmanagement